Ein ganzes Jahrzehnt

Da ist es neben mir aufgewacht, das neue Jahrzehnt.

Schlaftrunken schaue ich es an und habe so gar keine Idee, ob wir uns schon auf die Rente vorbereiten sollen.

Müde sind wir meistens am frühen Morgen und brauchen unser eigenes Tempo, das den runden Mund  zum lebendigen Jaaaa formt.

Macht ja nix, erstmal einen Tee, danach einen Kaffee und die News checken.

Die Welt da draußen macht da weiter, wo sie immer noch nicht aufgehört hat.

Ok, dann wollen wir mal starten, vielleicht bringt uns die Elster auf dem Baum auf eine Idee…das mit den mediterranen Bäumen pflanzen klingt doch richtig schön nach Volare, ohoh…

Neulich in Sibirien

Also, was soll ich sagen:

In Sibirien trifft man sich zum Sterne schauen, zum Blinis essen und Schaschlik grillen. Im Wald pflückt man kleine rote Beeren und das Wasser des Baikalsees umhüllt einen wie ein schwerer samtweicher Umhang eines uralten weisen Vaters.

Reisen im April

Ich bewege mich von Süden nach Norden und fahre dem Frühling entgegen.

Kirschblüten, Magnolien und Schlüsselblumen

schärfen die Welt wie Löwen ihre Zähne

Rapsfelder leuchten gelb zwischen Windpropellern

Kleine Lämmer stehen blauäugig auf der frischen grünen Wiese

wundern sich über lebendiges Ostern, sonnig und warm

Die Gans auf den sechs Eiern zischt mich an und ich sage höflich: „Tschuldigung!“

Herr Klaiber bringt Frau Klaiber zu dem hohlen Eingang in ihr hölzernes Zuhause

Der Kohlweißling fliegt neben mir und brummelt kichernd in mein Ohr:

„Hat die Blume einen Knick, war der Schmetterling zu dick!“